Presseartikel

Im Beisein von Vertretern der Mittelstandsvereinigung (MIT) und Ruth Oberle, der Vorsitzenden der wiederbelebten MIT Oberkirch, sowie Hannes Grafmüller, Kreisvorsitzender der MIT Ortenau, Vertretern der Unternehmen und Mitveranstalter von CDU-Gremien im Renchtal fand der Neujahrsempfang der CDU Oberkirch statt. Zum einem Gruppenbild stellten sich (von links) Birgit Wild-Peter, Johannes Rothenberger, Staatssektretärin Katrin Schütz, Bürgermeister Christoph Lipps, Ruth Oberle, Hannes Grafmüller.

„MIT der MIT Oberkirch ins neue Jahr!“

Gastrednerin Staatssekretärin Katrin Schütz zu drängenden Themen

Die Bedeutung der mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der CDU Oberkirch am Donnerstag im Vinotorium der Oberkircher Winzer eG. Vor 65 Zuhörern brach Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes eine Lanze zur Stärkung der Familienbetriebe.

Eine große Bandbreite zum Thema „Mittelstand im Mittelpunkt“ stellte Johannes Rothenberger, CDU-Vorsitzender Oberkirch, zu Beginn des Neujahrsempfangs vor.  Anschließend rückte Staatssekretärin Katrin Schütz die mittelständischen Unternehmen in den Fokus. Der Mittelstand sei das „Rückgrat der Gesellschaft“ und das besondere „Prä“ für Baden-Württemberg; die Wirtschaftsstruktur des Landes von Familienunternehmen geprägt. Menschen lebten in Betriebe und verkörperten Grundwerte der sozialen Marktwirtschaft. Gerade im Ländlichen Raum sorgten sie für eine besonders hohe Wertschöpfung durch Veredlung der Produkte. Bei dem „historischen Rekordstand der Beschäftigung“ gelte es, die Wirtschaft zukunftsfähig zu machen. „Es gibt keinen Grund zum Ausruhen“, mahnte Schütz. Schließlich müsse man im weltweiten, Wettbewerb die „Nasenspitze vorne“ behalten und die derzeit guten Jahre für die Infrastruktur nutzen. Dazu gehöre auch, mehr in die Bildung zu investieren. Die Wirtschaft dürfe nicht weiter belastet werden, sondern müsse eher entlastet werden. Der Mittelstand sei nicht nur ökonomisch, sondern auch als „gesellschaftliche Mitte“ zu verstehen. Die Botschaft laute:  die „CDU ist die Partei der Mitte und auch für den Mittelstand“.

Der geschäftsführende Vorsitzende der Oberkircher Winzer, Markus Ell, stellte den „Erlebnisraum Vinotorium“ vor und erläuterte die Zukunftsinvestition des Betriebs.  Kreisvorsitzender Hannes Grafmüller führte für die Mittelstandvereinigung Ortenau in die Diskussion „Wirtschaft ist nicht alles. Ohne Wirtschaft ist aber alles nichts“, und leitete die  Aussprache mit der Staatssekretärin. Er bedankte sich für das Engagement beim CDU Ortsvorsitzenden  Johannes Rothenberger und dass es wieder gelungen sie die MIT Oberich wieder zu beleben. Grafmüller wünschte der neu im Amt gewählten Vorsitzenden Ruth Oberle ein glückliche Hand beim Leiten der Geschicke und freute sich, dass in dieser guten mittelständischen Lage, die MIT wieder Präsenz zeigt.

In einem großen Tehmenblock angestossen durch die Gästen aus dem Auditorium lag das Augenmerk auf den Bereichen „nicht besetzten Ausbildungsplätze“, „Facharbeitermangel und die „händeringende Suche“  nach Monteuren. „Der Mittelstand bleibt auf der Strecke“, so der Tenor. Überstunden rentierten sich nicht.  Auch wurde für eine bessere Vernetzung und besseren Lehrplänen von „Wirtschaft und Schule“ für praktische Berufe plädiert.

Der Kreisvorsitzende der MIT sprach auch das Thema Betriebsübergabe von Familiengeführten Unternehmen an. Der Mittelstand prangerte auch die „unsinnigen Bauvorschriften“ und Überregulierungen an, die den bezahlbaren, sozialen Wohnungsbau geradezu unmöglich machen. Jürgen Mußler monierte die Überregelierung.

Staatssekretärin Schütz auf den neu eingerichteten Normenkontrollrat und die laufenden  Überarbeitung der Landesbauordnung hin. In der „Wohnungsbauallianz“ habe man alle zu Beteiligten an einen Tisch geholt. Einen positiven Ansatz sieht Schütz darin, dass mittelständische Unternehmen Programme erstellten, um ältere Arbeitskräfte länger im Betrieb zu halten. Ein Drittel der Unternehmen müssten in absehbarer Zeit die Nachfolge regeln, lenkte sie den Blick auf ein wichtiges Kapitel der heimischen Wirtschaft.

Hannes Grafmüller, Kreisvorsitzender der MIT Ortenau, bedankt sich bei Rudolf Wertheimer, Geschäftsführer der Wertheimer Gruppe für die interessanten politischen Ansichten und dankte den anwesenden Mitgliedern und Vertretern der Unternehmen.

MIT Ortenau bei Maier & Kaufmann in Offenburg

Politik trifft Baustoffhandel – wie passt das zusammen?

Baustoffhandel Maier + Kaufmann in Offenburg war Ziel eines Besuchs der Mittelstandsvereinigung
Ortenau, um sich ein Bild über die politischen Rahmenbedingungen
für die Bauwirtschaft machen zu können. „Wir freuen uns, diesen mittelständischen
Betrieb zu besichtigen, um gleichzeitig wichtige Themen in die Politik tragen zu können.“
so der Kreisvorsitzende der MIT Ortenau Hannes Grafmüller. Geschäftsführer
und Gesellschafter Rolf J. Wertheimer führte die Teilnehmer persönlich durch die Offenburger
Filiale und verwies auf weitere Standorte in der Ortenau.
„Auch wir sind im Baustoffhandel sehr stark durch die überbordende Bürokratie gehemmt.“
machte der Geschäftsführer in zweiter Generation deutlich. „Während wir in
Deutschland bereits über einen sehr guten und durchaus ausreichenden Datenschutz
verfügen, verursacht die kommende Datenschutzrichtlinie immense Kosten in den Betrieben,
ohne einen weiteren Nutzen zu bringen. Eine EU-weit harmonisierte Datenschutzverordnung
ist zwar durchaus wünschenswert, aber dabei darf gesundes Augenmaß
nicht fehlen.“
Weitere Thema waren die neuen Gebühren und Auflagen, die der französische Staat
schon fast als „Abschottung seines Arbeitsmarktes“ erlassen hat. Hier wurde die Forderung
deutlich, dass die EU wichtigere Aufgaben zur Harmonisierung wahrnehmen
und hier nicht die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Grenzregion belasten sollte.
Während das Entsendegesetz für Schwierigkeiten der Fachkräftesuche im Bauhandwerk
sorgt, verhindert eine undurchsichtige und unnötig komplizierte Bürokratie das
Einstellen von Flüchtlingen, die dringend für viele Einsätze im Baugewerbe gebraucht
werden. Dabei ist ein Arbeitsplatz immer noch die beste Art der Integration. Statt den
Sozialstaat zu belasten werden ihm Einnahmen zugeführt und dies sorgt auch für eine
steigende Akzeptanz in der Bevölkerung.

Neben dem notwendigen Bürokratieabbau, war auch das angedrohte Dieselfahrverbot
ein großes Thema des Abends. Selbst wenn es für Handwerker Ausnahmen geben
sollte, hat die ganze Diskussion eine falsche Richtung. Anstatt an Verboten zu arbeiten,
die das Problem nur verschieben, sollte die Politik sich mehr auf Lösungen konzentrieren.
Intelligente Verkehrssteuerungen und E-Mobilität sollten mehr gefördert
und gestärkt werden. Die weitere Forschung an stickoxidschluckenden Baustoffen sowie
synthetischen Kraftstoffen sollte dabei ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.
Dass die Digitalisierung nicht immer die richtige Lösung ist, erkennt man dort, wo die
Beratung des Kunden einen wichtigen Teil darstellt. Ein Onlinemarkt im Baustoffhandel
ist zwar wünschenswert, aber mit den aktuellen technischen Mitteln kaum sinnvoll umzusetzen.
Bedauert wurde dabei auch dass das Digitalisierungs- und Innovations-Finanzierungsprogramm
gestoppt wurde.
Der Kreisvorsitzende dankte dem Gastgeber und Teilnehmern für die angeregte Diskussionen
und konstatierte eine Bereicherung der Politik durch praktische Anregungen.
„Es ist daher umso wichtiger, dass der Mittelstand weiterhin eine starke Stimme
hat, um sich bei der Politik Gehör zu verschaffen.“